Deutsch-polnisches Kunstprojekt
Wasser als Element, trennend und zugleich verbindend,
Wasser als Lebensquelle in ruhender, fester und fließender Form,
Wasser als sichtbarer und unsichtbarer Kreislauf, aufsteigend und fallend,
Wasser als Heilquelle, als Mineral- und Thermalbäder, Wasser unter der Erdkruste,
Wasser im alltäglichen urbanen Leben, in Leitungssystemen,
Wasser als Handelsweg, als Grundlage industrieller Entwicklung,
Wasser als Überschwemmung, als Katastrophe und zerstörerische Macht,
Wasser als Machtinstrument… Das Wasser versinnbildlicht den Uranfang alles Seienden mit seiner unendlichen Fülle des Lebens. Das Fließen der Gewässer, die den Lebensfluss symbolisieren, gelten als Ausdruck der emotionalen Entwicklung und Entfaltung des Menschen, als Rückbesinnung hin zur Quelle wie auch als Vorstellung vom Lebensende und Lebensziel, dem Aufgehen im Größeren in der Mündung des Meeres. Im Islam, Hinduismus, Buddhismus und Christentum gilt das Wasser als Symbol der körperlichen, seelischen und geistigen Reinigung und Erneuerung (Jungbrunnen, Wasser des Lebens im spirituellen Sinne, Ewigkeitssymbol). In China ist das Wasser dem Prinzip Yin zugeordnet. Die Psychoanalyse sieht im Wasser vorwiegend ein Symbol des Weiblichen in Verbindung mit der Macht des Unbewussten, der dunklen Tiefe und des Mondes. Das chinesische Zeichen für Wasser ist ein Kreis in hexagonaler Teilung. Die jüdische Kabbala erwähnt in ihrem Buch Sohar den Satz: Am Himmel bilden die beiden Augen Gottes und seine Stirn ein Dreieck, und ihr Gegenschein spiegelt ein Dreieck in den Wassern. In der Alchimie wird das abfließende Wasser durch die Form eines Dreiecks dargestellt, das mit der Spitze nach unten weist und ein Symbol des Weiblichen ist. Dreiecke mit der Spitze nach oben könnten somit für das aufsteigende Wasser stehen, das verdunstet und verdampft, das Wolken aufquellen und Winde wehen lässt. Es steht aber hauptsächlich für das Element Feuer und repräsentiert das männliche Prinzip. Zusammen in ihrer Durchdringung symbolisieren die beiden Dreiecke die Schöpfungskraft des Kosmos. Ihre Form ist das Hexagramm, der sechszackige Stern eines der mächtigsten magischen Symbole. Das Hexagramm vom Hexagon umschlossen bildet auch die Grundform der Wasserkristalle. Sie bilden in ihrem geometrischen, statischen Aufbau einen Kontrast zum bewegten Wasser. Als materieller Körper, der im Gegensatz zur übrigen Materie durchsichtig ist, gilt er auch als Symbol der Vereinigung von Gegensätzen: Geist- Materie, Unkörperliches in der Körperlichkeit, vielfache Lichtbrechung, Spiegelungsphänomene usw.