Im Gegensatz zum Irrgarten ist der Weg durch das Labyrinth vorgegeben und mündet immer nach langen endlos scheinenden Wegen und Umwegen in einer Sackgasse (Zentrum), aus der man nur herausfindet, wenn man zur Umkehr bereit ist. Indem dieselben Wege benutzt werden, findet man das Licht des Ausgangs. Die Labyrinth-Gänge bieten keine Wahlmöglichkeiten und führen den Besucher wiederholt pendelartig am erstrebten Zentrum vorbei bis zwangsläufig das innere Ziel erreicht ist. Der Irrgarten steht für die freie Wahl der Gänge und bietet viele Möglichkeiten der Entscheidung. Sich mehrfach kreuzende Wege führen den Suchenden intuitiv. Oft wird er in seiner Orientierungslosigkeit in die Irre geführt und verfehlt das Zentrum. Ein Herausfinden scheint ihm unmöglich. Der Irrgarten ist ein irreführendes Wegsystem. Anfangs interessierte mich das Labyrinth nur als choreografische Form, als Tanz-Weg. Das war in den 70iger Jahren. Später entstanden erste Skizzen zum Synchronoptischen Theater, sowie Zeichnungen und Aquarelle von unterirdischen Steingängen, Steingruben, Höhlen und Erdschächten. Seit 1996 beschäftigte ich mich erneut mit dieser Wegstruktur in Form eines Hexagons. Zahlreiche Labyrinthe entstanden in Kombination mit Irrgärten. Die beiden Systeme ergänzen sich in ihrer Gegensätzlichkeit.