Grundlage von Anna Reckers bildnerischer Arbeit ist die Zeichnung. Zeichnend zerlegt sie ihre geometrischen Formen in ihre Grundelemente und analysiert sie. Manche ihrer Zeichnungen und Skizzen muten an wie die Planzeichnungen von Konstrukteuren technischer Anlagen. Aber sie haben auch etwas vom altmeisterlichen „Disegno“ der Renaissance Künstler. Anna Recker belässt es freilich nicht beim Zerlegen. Sie variiert die ausgelösten Elemente, verselbständigt sie und denkt sie fort, verräumlicht sie aus der Fläche zum Körper. Manch ein Teil verfremdet sie, setzt konkave und konvexe, negative und positive Formen gegeneinander und fügt am Ende alles wieder zur neuen Form und damit zum neuen Bild zusammen. (…)
Auszüge aus dem Redetext von Eva-Maria Reuther zur Ausstellung “Blickwinckel”